Auf den beiden Baufeldern wird die FSB mindestens 50 Prozent geförderte Wohnungen schaffen, die übrigen Wohnungen sind als freifinanzierter Mietwohnraum konzipiert. Die beiden Projekte werden darüber hinaus als ein Pilotprojekt „Mitarbeiterwohnen Konzern Stadt“ realisiert. Denn die Mitarbeitergewinnung und die hohe Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum sind sowohl für die Stadtverwaltung als auch für die städtischen Tochterunternehmen eine große Herausforderung. Durch die zentrale Lage nahe der Stadtmitte und in unmittelbarer Nähe zum Rathaus im Stühlinger ist das Baugebiet sehr gut an den ÖPNV angebunden und weist somit eine optimale Lage für dieses Konzept auf.
Zur Sicherung der städtebaulichen und architektonischen Qualität hat die FSB eine Mehrfachbeauftragung für die beiden Grundstücke durchgeführt. Unter Leitung des Juryvorsitzenden Prof. Zvonko Turkali hat die zwölfköpfige Jury am gestrigen Donnerstag die Entwürfe fünf ausgesuchter Büros diskutiert, bewertet und zwei Siegerentwürfe gewählt. Die Arbeiten der Architekturbüros stellen die ersten Realisierungs-Entwürfe für die Gebäude im neuen, attraktiven Quartier Kleineschholz dar.
Das Baufeld MU 3, das am westlichen Quartiersrand gelegen ist, ermöglicht eine Riegelbebauung parallel zur Bahnlinie. Der Siegerentwurf von MBPK Architekten und Stadtplaner GmbH aus Freiburg hat durch einen stringenten, architektonisch qualitätvollen Entwurf überzeugt. Die großzügige Eingangssituation am Quartiersspielplatz bildet eine eindeutige Adressierung des Wohngebäudes. Der anschließende Durchgang durch das Gebäude vermittelt zwischen den öffentlichen, halböffentlichen und privaten Flächen und stellt einen zentralen Treffpunkt für die Bewohnenden und Besucher. Die flexibel nutzbaren 31 Wohnungen verteilen sich auf vier Etagen und sind über eine Laubengangkonstruktion mit zwei Treppenhausanlagen und Aufzug erschlossen. Vorgestellte Balkonanlagen mit Fassadenbegrünung sowie Mietergärten im Erdgeschoss erweitern die Aufenthaltsangebote auch im Freien. Mit der Holzhybridbauweise werden die jeweiligen Eigenschaften der verwendeten Materialien geschickt kombiniert. Der Entwurf weist insgesamt hohe architektonische und funktionale Qualitäten auf, die durch die Verwendung nachhaltiger Materialien zukunftsorientiert ausgestaltet werden.
Das Baufeld MU 11 bildet durch seine exponierte Lage den Auftakt in das Quartier. Zusätzlich zu dem geplanten Wohnraum entsteht an dieser Stelle eine fünfgruppige Kindertagesstätte. Der Entwurf des Büros netzwerkarchitekten GmbH aus Darmstadt wurde von der Jury als Siegerentwurf gekürt. Die Konzeption vereint die beiden unterschiedlichen Funktionsflächen der Kinderbetreuung und des Wohnens in einem sehr gut durchdachten und vereinenden Entwurfsansatz. Die Kindertagesstätte ist auf den ersten beiden Etagen organisiert und wird durch die Wahl der Oberflächenmaterialien in der Fassade hervorgehoben. Der Zugang zur Kita ist klar von der Erschließung der darüber liegenden Wohnungen abgesetzt. Diese sind als eine Holzhybridkonstruktion konzipiert und über Laubengänge erschlossen. Die Wohnräume orientieren sich nach Süden und werden durch die vorgestellten Balkonanlagen erweitert. Die gewählte Metallkonstruktion bietet Rankhilfen für die großzügige Fassadenbegrünung. Durch die einheitliche Grünfärbung der Fassadenoberflächen erscheint der Baukörper homogen und bildet einen attraktiven Auftakt in das Quartier. Die Außenanlagen im Erdgeschoss sind in Gänze der Kita zugeordnet. Für die Bewohnenden werden zusätzlich Aufenthaltsflächen auf der Dachfläche angeboten.
Baubürgermeister Prof. Martin Haag: „Mit den Entwürfen aus dem Wettbewerb unserer städtischen Tochtergesellschaft FSB bekommen wir erste konkrete Vorstellungen von dem neuen Quartier Kleineschholz. Die zwei Siegerentwürfe sprechen mit ihren flexiblen und zukunftsorientierten Lösungen in Holzhybridbauweise unterschiedliche Nutzergruppen an. Sie bilden damit das künftige Gesicht von Kleineschholz und die sozial- und
nachbarschaftliche Vielfalt im Quartier hervorragend ab.“
Geschäftsführung FSB Dr. Magdalena Szablewska: „Mit den beiden städtebaulich und architektonisch qualitätvollen Projekten leisten wir einen wichtigen Beitrag sowohl zur Gestaltung des Quartiers als auch angesichts des vorherrschenden Fachkräfte- und
Wohnungsmangels im Rahmen des Konzepts „Mitarbeiterwohnen Konzern-Stadt“. Juryvorsitzender Prof. Zvonko Turkali: „Wir haben hochwertige Entwürfe gefunden, die sehr gute erste Impulsgeber für das neue Quartier Kleineschholz darstellen. Diese
Qualitätsvorgabe bildet den Maßstab für die weiteren Projekte im Gebiet.“
Auf Grundlage der Siegerentwürfe werden in den nächsten Monaten die Planungen fortgeführt. Die Fertigstellung ist bis Ende 2028 vorgesehen.