Bauen bei der Freiburger Stadtbau mal ganz anders: Beim dritten Bauabschnitt Bergäckerstraße im Stadtteil Littenweiler entstehen erstmals Wohnhäuser mit vorgefertigten Holz-Raummodulen. Diese kommen von einer Holzbaufirma aus dem Allgäu und werden auf der Baustelle vor Ort über einen Spezialkran eingehoben und montiert werden. Die Firma Geiger Holzsystembau Wangen GmbH erstellt nahezu 100 Prozent vorgefertigte Holzraummodule, somit sind nicht nur die Gebäudekonstruktion, sondern auch der Innenausbau bereits für den Bezug fertiggestellt. Mit Schwerlasttransporten werden die Raummodule von Wangen nach Freiburg gebracht, vor Ort an der Baustelle Bergäckerstraße verladen und mit einem Spezialkran auf drei Geschossen übereinander gestapelt. Durch vorgedachte und vorgefertigte Stecksysteme können so in kürzester Zeit 33 weitere Wohnungen für Freiburg entstehen.
Vor wenigen Wochen war das Bauprojekt mit Leitungs- und Fundamentarbeiten begonnen worden und schon nächsten Sommer sollen die Wohnhäuser bezugsfertig sein.
Bei einem Ortstermin stellten Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach gemeinsam mit der Geschäftsführung der Freiburger Stadtbau heute das Projekt vor Ort vor. Bis Ende Januar 2024 werden 53 Holz-Raummodule für das Bauvorhaben dreigeschossig ineinander gestellt und montiert. Der hohe Vorfertigungsgrad sowie der Verzicht
auf Unterkellerung machen die kurze Bauzeit vor Ort möglich.
Mit dieser Form der Raummodulbauweise aus Holz im Geschosswohnungsbau wird die FSB in der Freiburger Region ein Alleinstellungsmerkmal etablieren. „Nach unserem Modellprojekt im Schildacker treiben wir nun das Thema Holzbau mit der neuen Modul-Bauweise bei diesem Projekt konsequent voran. Damit stellen wir uns als FSB
noch breiter auf und haben zukünftig einen größeren Instrumentenkasten, um verschiedene Antworten für bezahlbaren Wohnraum geben zu können.“, so Dr. Magdalena Szablewska, technische Geschäftsführerin der Freiburger Stadtbau GmbH.
Gemeinsam mit dem kaufmännischen FSB-Geschäftsführer Dr. Matthias Müller betont Dr. Szablewska, dass modulares Bauen mit vorgefertigten Modulen qualitätsvoll umgesetzt werden kann: „Das Projekt entspricht den architektonischen Qualitätsanforderungen, sowie den ökonomischen, ökologischen und sozialen Anforderungen der FSB.“ Zudem erzeuge die Modul-Bauweise neben vorbestimmten Produktionsabläufen auch einen hohen Qualitätsgrad bei der Fertigung. Die Freiburger Stadtbau investiert in den dritten Bauabschnitt Bergäckerstraße insgesamt 9,5 Mio. Euro.
Von 2017 bis 2019 sind auf dem rund 8.800 Quadratmeter großen Gelände in der Bergäckerstraße zwischen der Tennisanlage TC Rot-Weiß Freiburg und Friedhof Bergäcker in zwei Bauabschnitten bereits 48 Wohnungen für Geflüchtete in Massivbauweise entstanden. Der begonnene dritte Bauabschnitt wird auf Grund der steigenden Zahlen geflüchteter Menschen zunächst für einen befristeten Zeitraum zur Unterbringung von Geflüchteten zur Verfügung gestellt. Danach wird das sozialinteg-rative Projekt „Wohnen für Hilfe“ im Quartier realisiert werden. Dabei werden die Wohnungen an ältere Menschen, an Alleinerziehende und Studierende vermietet.
Die Bewohnenden und die geflüchteten Menschen können sich gegenseitig im Alltag unterstützen und so eine vernetzte Quartiersgemeinschaft bilden.
Oberbürgermeister Martin Horn bedankte sich heute bei der Freiburger Stadtbau für die gute Zusammenarbeit: „Mit dem Projekt zeigt die FSB, wie innovativ, engagiert und zügig sie beim bezahlbaren Wohnungsbau voran geht. Die neue Bauweise unterstützt als weiterer Baustein den dringend benötigten und bezahlbaren Wohnraum.“ Und Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach ergänzte: „Mit diesen Wohnungen können wir nächstes Jahr knapp 100 Geflüchteten ein vorübergehendes Zuhause bieten und nehmen damit Druck aus der enorm angespannten Unterbringungs-Situation angesichts der steigenden Zahl von Geflüchteten.“ Zusätzlich werden im dritten Bauabschnitt Büro- und Gemeinschaftsräume für das AMI und die Bewohnerschaft geschaffen, in denen gemeinsame Veranstaltungen und Beratung stattfinden können.